Hitzeschlacht in Freak City

Team1Seit Oktober 2013 wohne ich nun in Bamberg- der inoffiziellen Basketballhauptstadt Deutschlands. Genau zweimal hatte ich es bisher in die Halle geschafft um meine Sneaker zu schnüren. Das ist definitiv zu wenig. Der Pfingstcup- mit knapp 70 teilnehmenden Mannschaften eines der größten Freizeitturniere im Land- bot sich förmlich an dies zu ändern.

Team2Die Rundmail in Facebook stoß auf große Begeisterung, sodass das Team Young Guns gleich 11 (!) Spieler für das Turnier melden konnte. Von Karlsruhe über Mannheim, Würzburg, Bebra, bis Rotenburg und Northeim kündigten sich Player und Playerinnen an um über das Pfingstwochenende auf Korbjagd in Oberfranken zu gehen. Trotz der vergleichsweise unglücklichen Auslosung in einer Gruppe mit dem Vorjahresersten „Bassanese Pfingstcup’s Finest“ und Vorjahresvierten „Beatball“ war die Vorfreude groß, glaubte man doch ein schlagkräftiges Team zur Verfügung zu haben, das das Potenzial hat um die vorderen Plätze mitzuspielen. Doch wie bereits in der Vergangenheit der Fall, kommt es immer anders wenn man denkt. Wegen teils nachvollziehbaren Absagen (Verletzung, Umzug, Abschlussprüfung) aber auch unverständlicher (Fußball), bestanden die Young Guns einen Tag vor Turnierbeginn aus lediglich 6 Spielern, was bei einem 5on5 Turnier die absolute Untergrenze darstellt. Letztendlich fanden sich Max Bergen, Kevin, Katja, Peter, Stephan und meine Wenigkeit Samstagmorgen um 9 zusammen um in den alten TGR-Jerseys aus der Saison 01/02 (?) gegen die „Bamberger Hörnla“ anzutreten.

JumpballMan merkte sofort, unser Team hat in der Konstellation noch nie zusammengespielt. Bei einer Außentemperatur von 30 Grad und etwas mehr in der Halle gelang es den Young Guns dennoch bis zum Schluss das Spiel offen zu halten. Es kam zu einem Showdown mit noch 10 Sekunden zu spielen bei einem Punkt hinten. Doch sowohl Stephans als auch mein Moneyball fanden nicht den Weg durch die Reuse, sodass das erste Spiel knapp verloren ging. Bereits im ersten Spiel wurde deutlich was dem Team gut getan hätte: mehr Spieler!

FreiwurfNach einer Pause von nur zwei Games und das schnelle Trocknen der völlig durchnässten Trikots in der Sonne konnte man mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung die Ballerinaz souverän 40:28 bezwingen. Bei einer gefühlten Luftfeuchtigkeit knapp unter 100% hatte man sich beim anstehenden Spiel gegen Pfingstcup’s Finest eigentlich nicht viel ausgerechnet. Doch das Gegenteil war der Fall. Vor allem Peters Ehrgeiz wurde geweckt es allen zu zeigen. Nach einem großartigen Match-up mit dem Shooting Forward des Gegners, erzielte er allein 26 Punkte, was leider nichts daran änderte, dass man sich mit lediglich zwei Punkten geschlagen geben musste. Ein tolles Spiel, was erneut zeigte, was möglich gewesen wäre wenn man denn mehr Zeit zum durchschnaufen gehabt hätte. Das letzte der 2×12 Minuten dauernden Spiele wurde gegen die mit mehreren 2.Bundesliga-Spielerinnen besetzten Beatball bestritten. Fieses Flopping, amateurhafte Schiedsrichter-Leistungen und die Tatsache, dass wir bereits aus dem letzten Loch pfiffen, führten zu einer erneut sehr, sehr knappen Niederlage.

GrillingzBasketballtechnisch war Tag 1 damit erledigt und so konnte völlig ausgelaugt die Abendplanung angegangen werden. Ursprünglich war geplant die malerische Altstadt Bambergs unsicher machen. Doch aufgrund fehlender Kräfte (Max musste seinem Alter Tribut zollen und zog sich bereits gegen 21 Uhr in sein Schlafgemach zurück) fiel der Teil diesmal aus. Stattdessen wurden in einer entspannten Grillrunde auf dem Balkon nicht nur Fehleranalysen durchgeführt, sondern auch neue Spieler angeworben. Aus einer Bierlaune heraus erklärten sich Samuel und Daniel (wegen der Spielermeldung im Folgenden Petrus und Karsten genannt) bereit, die Young Guns am zweiten Tag des Turniers zu unterstützten. Big Up dafür!

PauseMorgens um halb 10 mit denselben Temperaturen begann der Sonntag. Der kräfteraubende Vortag und die wenigen Stunden Schlafen forderten erste Opfer. So mussten die Young Guns auf Stephan verzichten, der bereits mit Erkältung in das Turnier gestartet war. Danke für deinen Einsatz! Die Starting 5 des ersten Spiels gegen die älteren Herren von Keine Optik Bayreuth bestand u.a. aus Petrus und Karsten, die vorher noch nie ein Basketball-Spiel absolviert hatten. Die beiden konzentrierten sich vor allem auf eine aggressive Defense und sorgten so für neue Impulse im Team. Doch auch sie konnten den Fehlstart mit 2:18 nach den ersten fünf Minuten nicht verhindern. Nach einem dringen benötigten Time-Out besann mit sich auf seine Stärken. „Pistolen-Peters“ humiliating Blocks in der Verteidigung und rasante Fast-Break-Angriffe über Kevin führten nicht nur zu einer Aufholjagd, sondern auch zu einem letztendlich verdienten Sieg in Spiel 1. Das zweite Game gegen The Audience bestand aus mehrere kleinen Nickligkeiten und nicht gepfiffenen Schrittfehlern. Mit zwei Punkten Unterschied konnte man das Spiel dennoch für sich entscheiden. Hervorzuheben hier ist Katja, die nicht nur mehr scorte als mancher männlicher Mitspieler, sondern auch mit ihrer guten Laune und leckeren Muffins für die richtige Team-Chemie sorgte.

Zonen-VerteidigungBesonders positiv in Erinnerung bleibt aber definitiv das dritte und letzte Spiel vom Turnier. Die Young Guns spielten sich förmlich in einen Rausch gegen verdutzt wirkende Slamma Jammerz Bamberg. 6/6 Würfe von Downtown, wunderbare Ballstafetten und eine funktionierende Zonen-Verteidigung sorgten dafür, dass bereits nach 10 Minuten Spielzeit der Drops gelutscht war. Dieses Spiel machte Spaß, doch man soll bekanntlich aufhören wenn’s am schönsten ist. Petrus musste arbeiten und Karsten wurde von seiner Freundin in Beschlag genommen. Deswegen entschieden sich die Young Guns nach 3 Siegen in Folge bei noch zwei ausstehenden Spielen dafür das Turnier zu beenden.

 

Nach Auswertung der Endergebnisse sprang offiziell der 38. Platz aus. Berücksichtigt man die nicht alltäglichen Umstände mit wechselndem Spielermaterial und die schwierigen klimatischen Bedingungen kann man getrost von einer guten Leistung sprechen. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz und hoffe ihr hattet genauso viel Spaß wie ich.

Bis zum nächsten Mal

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert